Wer “wandln” mit einer gelben Filzkugel nicht für möglich hält, wer noch nie die dicken Plastik-Schläger in der Hand gehalten hat und wem die Begriffe “Bandeja”, “Vibora” und “Globo” absolut gar nichts sagen, dem verschaffen wir heute Abhilfe: mit dem vorliegenden Beitrag möchten wir euch heute dem Padel-Tennis ein wenig näherbringen. Der regelrechte Boom, den diese Variante unseres Sports in mehreren, vor allem südeuropäischen, Ländern ausgelöst hat, scheint nun auch endgültig Südtirol erreicht zu haben – vor Kurzem wurde bekanntgegeben, dass in ein paar Wochen die ersten Turniere bei uns stattfinden werden & deshalb widmen wir uns heute der neuen Trend-Sportart mit der gelben Filzkugel. Lockere Lektüre zum letzten Arbeitstag der Woche: hier ist das Padel-ABC.
A wie Armband – Wer schon einmal Wii Sports gespielt hat, der wird es kennen: beim Padel-Schläger gibt es eine Schlaufe, die man sich um den Arm bindet. Damit das Spielgerät nicht unfreiwillig abhaut.
B wie Bandeja – Für Tennisspieler und Einsteiger aus anderen Sportarten einer der schwierigsten Schläge beim Padel. Eine Art Smash auf Kopfhöhe, der jedoch mit einem großen Schwung besonders angeschnitten gespielt wird. Kurios: In den seltensten Fällen ein Angriffs-, sondern meist ein Defensivschlag, der verwendet wird, um die eigene Netzposition zu sichern, nicht zu verlieren und wieder einnehmen zu können.
C wie Chiquita – Ein weicher Schlag im Padel, der ungemütlich nahe hinter dem Netz flach aufkommt, um dem Gegner einen schwierigen Ball spielen zu lassen. Beliebter Umschaltschlag von der Defensive in die Offensive.
D wie Doppel – Die Königsdisziplin im Padel ist nicht wie im Tennis das Einzel, sondern das Doppel. Es gibt zwar auch Einzelfelder (gewöhnungsbedürftiger Look), aber etabliert hat sich die Trend-Sportart im Teambewerb.
E wie Erfolgreiches Dosieren – Geschwindigkeit ist nicht alles beim Padel, im Gegenteil: oft ist weniger mehr. Präzision hat Vorfahrt!
F wie Flugball – Der Volley ist aus dem Padel-Tennis nicht wegzudenken und nimmt somit einen essentiellen Part im Sport ein. Liebe Tennis-Grundlinienwühler: auf euch kommt beim Padel eine große Umstellung zu!
G wie Globo – Einer der wichtigsten Schläge im Padel, eine Art Lob, der idealerweise in der Nähe der gegnerischen Grundlinie landet.
H wie Halbvolley – Wird wie der Volley sehr häufig beim Padel eingesetzt, ohne geht nicht. Erfährt im Vergleich zum Tennis eine enorme Aufwertung an Wichtigkeit und Vorkommen.
I wie Indoor – Im Freien Padel zu spielen, hat ordentlich was: interessanterweise präferieren aber viele Hobby-Spieler – auch in Südtirol – die Indoor-Variante. Ohne Wind, ohne Sonne im Gesicht, auch bei Regen voller Spielbetrieb – und: weniger Mooooondbälle.
J wie Jugadores – In Spanien hat der Padel-Sport die Kinder- gegen die Turnschuhe getauscht und in beeindruckend kurzer Zeit eine rasante Entwicklung hin zum Nationalsport genommen.
K wie Kick – Eine jener Aufschlagvarianten, die vom Tennis hin zum Padel eher eine Abwertung in Sachen Anwendung erfährt.
L wie Löcher – Der Padel-Schläger besitzt eine solide Schlagfläche. Diese hat einen Kern aus geringfügig elastischem Schaumstoff-Gummi-Gemisch, das mit einer Kunststoffschicht überzogen ist. Zur Verringerung von Gewicht und Luftwiderstand sind Löcher in den Schlagflächen erlaubt.
M wie Meran – In der Kurstadt steigt vom 12. bis 14. April 2024 die Castellanum Padel Trophy, das erste offizielle Turnier der Szene in Südtirol für die 2., 3. und 4. Kategorie.
N wie Navarro – Paquito Navarro ist einer der allerersten Weltklasse-Virtuosen am Padel-Schläger, der sich auf der internationalen Tour mit seiner Klasse früh einen Namen gemacht.
O wie Outside The Box – Wenn man mit seinen Padel-Schlägen den Weg in die Highlights sucht, muss man oft einen Hot Shot bieten, bei dem der Ball den Glaskasten verlässt – und bestenfalls von einem ihm nachjagenden Spieler von draußen wieder ins Spiel gebracht wird. Wie etwa nach einem Por Tres!
P wie Por Tres – Ein Por Tres ist ein sehr beliebter Schlag im Padel, bei dem der Ball nach einem Smash im gegnerischen Feld aufkommt und durch die hintere Wand über die Seitenwand (= 3 Meter hoch) drüberfliegt.
Q wie Quellenhof – Im Quellenhof-Resort im Passeiertal wurde 2018 der erste Padel-Court Südtirols errichtet.
R wie Return – auch der Rückschlag bekommt beim Padel ein Makeover, bleibt aber natürlich von essentieller Wichtigkeit. Auch hier gilt jedoch: voll drauf gehen ist nicht die beste Lösung.
S wie Service – der Aufschlag durchlebt vom Tennis zum Padel mit Sicherheit eine der größten Veränderungen: die Angabe erfolgt nämlich unter der Gürtellinie, als eine Art Underarm Serve. Besonders essentiell dabei: der Schnitt, dem man dem Ganzen mitgibt.
T wie Trendsportart – Nach der regelrechten Explosion in Portugal und Spanien ist Padel nun auch in Italien absolute Trendsportart. Südtirol wird von diesem Boom nun auch erreicht: unsere Courts sind über Wochen ausgebucht.
U wie Umdenken – Tennisspieler müssen bei ihren ersten Padel-Stunden wirklich auf extreme Weise von ihren Gewohnheiten absehen und somit umdenken: hinter einem steht da noch eine Wand, die den Ball gegebenenfalls im Spiel hält, man kann auch “wandln”, wenn man möchte, und bei einem gegnerischen Smash läuft man nicht nach hinten, sondern nach vorne (hä?), um den Rebound von der eigenen Wand zu nutzen. Vieles erscheint für Tennis-Cracks zu Beginn kontra-intuitiv – beschert allerdings beste Comedy für alle Beteiligten. Wir können das bestätigen.
V wie Vibora – Die Viper! Im Gegensatz zur Bandeja der Angriffssmash beim Padel. Seinen Namen hat er tatsächlich von der Schlange, da der Ball im Anschluss an die Vibora ordentlich flattert, sprich “sich durch die Luft schlängelt”. Viel Ellebogeneinsatz, viel Sidespin, äußerst schwierig zu verteidigender Offensivschlag.
W wie Winkelspiel – Ebenfalls eine sehr wichtige Komponente beim Padel, wir wiederholen uns da gerne: Geschwindigkeit ist bei Weitem nicht alles!
X wie X-Man – Manchmal muss man beim Padel “schnitzeln” wie die Filmfigur!
Y wie Yoooooooo! – Die Reaktion eurer Teamkollegen, wenn ihr beim Padel mal wieder euren Ball so nahe an die Wand, aber immer noch ins Feld, spielt, dass er für eure Gegner zur unmöglichen Aufgabe wird (zugegeben, wir haben lange gesucht, aber leider nichts strikt Padeltechnisches mit Y gefunden, zu diesem späten Zeitpunkt wollten wir die Vollständigkeit der Liste aber auch nicht mehr kampflos herschenken!)
Z wie Zaun – Ebenso eine beträchtliche Umstellung: jeweils die ersten paar Meter hinter dem Netz steht seitlich nicht die Glaswand, sondern eine Art Zaun, eine Art Gitter, wo der Ball auch übel verspringen kann!
Na? Lust bekommen, Padel auszuprobieren? Hier sind noch ein paar Highlights der Profis, um Euch endgültig vom Trendsport zu begeistern. Und bitte: