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Aus der Traum: TC Rungg verpasst Aufstieg knapp

Leider, leider hat es am Ende nicht gereicht: der Traum des TC Rungg-Südtirol Alpeker vom sensationellen Aufstieg in die Serie A2 ist im letzten, entscheidenden Moment durch ein 2:4 im Final-Rückspiel gegen den TC Borgotrebbia zerplatzt.

Dabei waren die Überetscher – ursprünglich mit dem Ziel Klassenerhalt gestartet, das dürfen wir nie vergessen! – beim zweiten Akt des Play-Off-Endspiels, dem Finale Dahoam, gegen den TC Borgotrebbia mit ihrer Top-Formation angetreten: der Franzose Hugo Voljacques war ebenso dabei wie die Nachwuchsstars Maximilian Figl, Nicolò Toffanin und Daniel Lechner.

Die Gäste aus Piacenza hatten den ungarischen Topspieler Gergely Madarasz im Aufgebot: der 29-Jährige war bereits die Nummer 441 der Welt. Ebenso wieder mit dabei war Lorenzo Frigerio – der 35-Jährige war im Einzel wie im Doppel ein Top 300-Spieler. Wow!

War bereits die Nummer 441 der Welt: Gergely Madarasz vom TC Borgotrebbia

Am Ende muss sich der TCR mit 2:4 geschlagen geben. Vor einer prächtigen Kulisse waren die Doppel entscheidend und brachten den “Piacentini” nach dem 3:3 im Hinspiel den Sieg und somit den Aufstieg in die Serie A2. Die jungen Wilden aus dem Überetsch kassierten auf diese Weise die erste Saisonniederlage, ausgerechnet im wichtigsten Spiel einer spektakulären Spielzeit.

Doch die junge Mannschaft, die von Georg Winkler betreut wurde, zeigte viel Herz und kämpfte bis zum Schluss. In den Einzeln holte Hugo Voljacques einen klaren Sieg gegen Luca Galazzetti (6:0, 6:2). Maxi Figl gewann nach einem spannenden Match gegen Alessandro Sartori im dritten Satz (6:3, 6:7, 6:0). Nicolò Toffanin verlor gegen den Ungarn Madarasz nach einem hart umkämpften ersten Satz (7:6, 6:2) und Daniel Lechner musste sich nach 3 Stunden und 30 Minuten sowie fulminantem Startsatz Lorenzo Frigerio geschlagen geben (6:1, 2:6, 3:6).

Kämpfte mit Top-Spieler Lorenzo Frigerio 3:30h lang: Daniel Lechner, einer der absoluten Protagonisten des TCR in der diesjährigen Saison

In den Doppeln dann die spielentscheidende Wendung: die Paare Toffanin/Brzezinski und Voljacques/Figl unterlagen beie ihren Gegnern, weshalb das 2:4 zur Tatsache wurde.

Ein bittersüßer Abschluss für den renommiertesten Tennisclub Südtirols, also. „Ein großes Lob an diese großartigen Jungs“, sagte der technische Direktor Manuel Gasbarri, „wir haben bis zum Ende gekämpft, wurden aber nicht belohnt. Trotzdem bleibt das Bewusstsein, dass wir mit einer fast ausschließlich aus Eigengewächsen bestehenden Mannschaft ein großes Ziel erreicht haben. Wir gehen unseren Weg weiter, die Jungs waren sensationell und unser Projekt schreitet zügig voran.“

Angepeilt wurde zu Beginn der Klassenerhalt, am Ende fehlten zwei Matches zum sensationellen Aufstieg in die Serie A2: die jungen Wilden des TC Rungg. Bravo, Boys!

SERIE B1 – PLAY-OFFS (RÜCKSPIEL):
Hinspiel 3:3

TC Rungg – TC Borgotrebbia 2:4
Hugo Voljacques – Luca Galazzetti 6:0, 6:2
Maximilian Figl – Alessandro Sartori 6:3, 6:7(6), 6:0
Nicolò Toffanin – Gergely Madarasz 6:7(4), 2:6
Daniel Lechner – Lorenzo Frigerio 6:1, 2:6, 3:6
Toffanin/Brzezinski – Madarasz/Bolla 3:6, 6:3, 3-10
Voljacques/Figl – Galazzetti/Sartori 4:6, 3:6

Plopp on Tour: So viel Zauber in 10 km

Von der Martin Knoller-Straße über den Herzogspark bis hin zum großen TC Rungg – so viel herausragendes Tennis zum selben Zeitpunkt auf unseren heimischen Plätzen: im Umkreis von gerade einmal zehn Kilometern. Ein Sonntag genau nach dem Geschmack von Plopp.

Pünktlich um 9 Uhr waren wir in der Martin-Knoller-Strasse zum Auftakt der Serie B1. Der TC Bozen um Sportdirektor Stefan Laimer hatte sich herausgeputzt. Die Plätze präsentierten sich wieder einmal in perfektem Zustand. Mit den Sarden von Porto Torres wartete ein absoluter Tennis-Leckerbissen auf Nicola Rispoli & Co. “Nic” war dabei erst um 2 Uhr früh aus Kasachstan über Dubai, Mailand und Bergamo heimgekommen. Jetsetter!

Viele bekannte Gesichter wollten sich das B1-Spiel nicht entgehen lassen. So war etwa Arnold Weis – der Vater von Alexander, Südtirols Nummer 2 – vor Ort. Auch Vereinspräsident Christoph Laichner, Giovanni Melega und weitere Altstars des TCB waren Zaungäste. Die heimische Tennisikone Martin Tappeiner sah man etwas später noch auf der Tribüne des Centre Court, wo er seinem Sohn Tobias aus gesichertem Abstand über die Schulter sah.

Hot Shot Alert: Johannes Härteis verzückt mit einem herrlichen Volley zum Ende einer langen Rally die Bozner Massen

Das Duell der beiden Legionäre, Johannes Härteis und Jonathan Eysseric, hatte es in sich: der Franzose von Porto Torres legte sich immer wieder mit dem Stuhlschiedsrichter an. Am Ende holten sich die Gäste mit 7:6 und 6:2 den Punkt. Auf Platz zwei war die Partie schnell vorbei: Moritz Kolbe hatte vor den Augen seiner Eltern beim 2:6 und 2:6 keine Chance. Das Bozner Eigengewächs war in letzter Sekunde aus Serbien angereist, wo er auf der ITF-Junioren-Tour starke Leistungen geboten hatte. Seit einem Jahr trainieren der 16-Jährige und sein um zwei Jahre älterer Bruder Leonardo in einer Tennisschule in der Toskana.

Tobias Tappeiner war für den TC Bozen der Held des Spieltags: sowohl im Einzel aus auch im Doppel mit Kolbe holte er die Punkte in zwei engen Partien. Am Ende blieb Bozen trotzdem auf dem Trockenen sitzen. Denn die Stars des Teams, Härteis und Nicola Rispoli, hatten in den engen Phasen ihrer Spiele nicht das nötige Glück.

Für uns ging es ganze 650 Meter weiter in den Herzogspark. Der Charme der Anlage verzaubert uns immer wieder, wenn wir sie betreten. Dort trafen sich zwei Klassen tiefer in der Serie C der TC Comune und der ambitionierte ATC Neumarkt. Die Unterlandler machten dann auch kurzen Prozess: Leonardo Taddia, Stefan Knapp, Johannes Fleischmann und Lukas Mayr gaben in den vier Einzelpartien insgesamt nur 13 Games ab. Großes Statement! Viel deutlicher geht nicht. Einzig Benjamin Lantschner versuchte, im Duell mit Knapp dagegenzuhalten. Der Tennistrainer konnte im zweiten Satz jedoch eine komfortable Führung nicht ins Ziel bringen. Für Neumarkt geht es nun am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den TC Kaltern und Stefano D‘ Agostino um die Tabellenführung in der Gruppe 1.

Stefan Knapp sprach mit uns im Interview über sein Match gegen Benno Lantschner sowie über seine Saisonsplanung.

In Kreis 2 lässt Titelverteidiger Partschins nichts anbrennen: nach Brixen schlug die Star-Truppe um Manuel Plunger und Patrick Prader auch Neuling St. Lorenzen mit 6:0. Das letzte Gruppenspiel gegen den TC Gherdeina wird am Sonntag wohl auch nur reine Formsache sein.

Unser Sonntag war aber noch nicht zu Ende – denn in Rungg, nur gut 10 Kilometer entfernt, gaben in der Serie B1 die Damen vom TC Rungg Kiku gegen Salento Tennis ihr Stelldichein. Dabei hatte es vor allem das Spiel von Verena Meliss in sich: Südtirols beste Spielerin zeigte wieder einmal ungeheure Steherqualitäten. In einem Match über drei Stunden und 24 Minuten besiegte sie die Bulgarin Denislava Glushkova mit 6:4, 5:7 und 7:5. Trainer Manuel Gasbarri war zufrieden: „Es war eine ausgezeichnete Leistung von unseren Girls. Die Debüts der sehr jungen Magdalena Trebo und Vittoria Segattini freuen uns besonders. Eine hervorragende Leistung zeigte Elisa Visentin und Verena Meliss glänzte wieder mal mit ihrem Charakter. Wir hätten nicht besser beginnen können. Die Saison ist lang, aber wir haben großes Vertrauen in diese junge, aber sehr entschlossene Gruppe.“

Ein Sonntag voller Weltklasse-Match Ups auf unseren heimischen Plätzen: Tennisherz, was willst du mehr.

Verena Meliss konnte sich in einer wahren Marathon-Partie gegen die Bulgarin Denislava Glushkova durchsetzen und den Auftaktsieg für den TC Rungg fixieren | (C) Andreas Kemenater / TC Rungg

Un Poker Perfetto Per Cominciare La Stagione

Il Tennis Rungg Kiku parte con un successo la nuova stagione nel campionato a squadre di serie B1. Con la truppa maschile del Rungg Alpeker/Joghurteria ferma per il turno di riposo, le ragazze del Rungg Kiku hanno strappato una vittoria preziosa, sconfiggendo per 4-0 la formazione del Salento Tennis club Academy di Arnesano.

Vittoria già decisa dopo i primi tre singolari: ottima prestazione per la 24enne di Mezzolombardo Elisa Visentin, che ha concesso poco alla navigata ex Rungg Claudia Giovine (6:4, 6:1) sconfitta dopo un’ora e 14 minuti di partita. Da incorniciare l’esordio in serie B1 della 16enne di Riva Vittoria Segattini, che ha messo sotto in due parziali, chiusi per 6:1, 6:2, la sua avversaria Carolina Bonaguro.

Incredibile prestazione quella sfornata da Verena Meliss, che ha messo cuore e carattere nel match-maratona, vinto dopo tre ore e 24 minuti contro la bulgara Denislava Glushkova. Meliss ha cominciato alla grande, chiudendo 6-4 il primo set. Avanti 5-2 nel secondo, ad un passo dal successo, la caldarese ha subito il clamoroso ritorno della sua dirimpettaia, che ha chiuso con cinque giochi di fila il secondo parziale (5-7), portandosi sul 3-1 nel terzo set. Dal quel momento, Meliss ha ritrovato se stessa, ribaltando la situazione e portando a casa il set (7-5) e il terzo e decisivo punto per il Rungg.

Benissimo anche il doppio, con l’esordio di Magdalena Trebo, giovane del vivaio Rungg, al fianco di Visentin. Anche in questo caso è arrivato un successo sul filo di lana, con parziali di 6-7, 7-6, 10-8 contro la coppia Buryachok/Bonaguro. Domenica 5 maggio prossimo impegno con la trasferta sui campi di San Giorgio del Sannio, in provincia di Benevento. “E’ stata un’ottima prestazione e un successo condito dagli esordi delle giovanissime Trebo e Segaritti, un’ottima prestazione, quella di Visentin, e una partita di grande carattere da parte di Verena Meliss. Meglio di così non potevamo iniziare. La stagione è lunga, ma abbiamo tanta fiducia in questo gruppo giovane ma molto determinato” – queste le parole di coach Manuel Gasbarri.    

Verena Meliss durante il match-maratona contro la bulgara Denislava Glushkova | (C) Andreas Kemenater / TC Rungg

Manuel Gasbarri: Ein Leben auf der Tour

Manuel Gasbarri ist der technische Direktor des erfolgreichsten Südtiroler Tennisklubs. Er war in seinen Jugendjahren selbst ein ausgezeichneter Spieler: als Jugendlicher verlor er das Finale des Orange Bowl in Florida gegen Fabrice Santoro und war die Nummer 1 in Italien. Insgesamt war er in den Top 10 der nationalen Rangliste sowie die Nummer 203 in der ATP-Rangliste. Als Trainer betreute er unter anderem Mara Santangelo und Farrukh Dustov. Jetzt tourt Gasbarri mit den Talenten des TC Rungg um die Welt. Seit dem 22. Februar ist der 52-Jährige mit seinen Schützlingen durch Südamerika unterwegs. Gerade war er mit Verena Meliss, Lara Pfeifer und Camilla Zanolini in Argentinien, aktuell betreut er die Talente Maximilian Figl und Nicolo Toffanin in Uruguay. Wir haben den gebürtigen Römer, der in Südtirol seine zweite Heimat gefunden hat, am Telefon erwischt – außerdem hat er uns einige Trainingseinblicke der Jungs übermittelt, die wir euch natürlich gerne zeigen.

Plopp: Wie geht die Südamerika-Tournee mit deinen Schützlingen?

Manuel Gasbarri: Ich bin seit dem 22. Februar unterwegs. Zuerst war ich mit den Damen – Verena Meliss, Lara Pfeifer und Camilla Zanolini – in Argentinien, jetzt bin ich mit Maximilian Figl und Nicolò Toffanin in Uruguay. Die Jungs hatten bei den letzten Spielen in dieser Woche einiges an Pech: Figl vergab zwei, Toffanin sogar vier Matchbälle. Mit Zanolini (ATP #849, Anm. d. Red.) arbeiten wir seit Kurzem auch zusammen. Sie wohnt in Bozen, spielt jedoch noch bei Scaligero im Verein. Sollte nichts schief gehen, wird sie ab der kommenden Spielzeit aber für Rungg antreten. Mit Meliss hat sie gerade im Doppel das Finale in Sao Joao da Boa Vista (Brasilien) gespielt. Verena hat bärenstark das Endspiel von Tucuman erreicht, das leider wegen der anhaltenden Regenfälle abgesagt wurde. Auch Pfeifer war im Doppel stark, in Tucuman verlor sie im Viertelfinale an der Seite von Meliss gegen das an Nummer 2 gesetzte Duo erst unglücklicklich im Champions-Tiebreak.

Verena Meliss & Camilla Zanolini spielten sich in Sao Joao da Boa Vista (Brasilien) im Doppel bis ins Endspiel | (C) Manuel Gasbarri

Plopp: Was ist der Grund für den weiteren Weg über den Ozean zu den Turnieren, wo es auch in Europa genügend ITF-Events gibt?

Manuel Gasbarri: Hier ist das Niveau hoch. Nicht so sehr vom Talent des Feldes – die südländischen Spieler zeichnet viel Einsatz und Charakterstärke aus. Sie geben nie auf. Deshalb ist es für unsere Schützlinge wichtig, sich mit ihnen zu messen. Zudem können wir hier viele Turniere nacheinander machen. Die Jungs spielen zum Beispiel sechs Bewerbe am Stück. Das bringt sie im mentalen Bereich sicher weiter. Dieser macht auf diesem Niveau einfach extrem viel aus. Figl und Toffanin haben jetzt noch zwei Turniere in Brasilien, dann geht es für sie wieder heim. Unser Ziel ist es, den einen oder anderen Punkt für die Weltrangliste mitzunehmen, damit wir bei den ITF-15er-Turnieren sobald wie möglich fix im Hauptfeld stehen.

Plopp: Was ist der Unterschied zwischen dem Herren- und dem Damenbereich?

Manuel Gasbarri: Das sind zwei Welten. Bei den Mädchen gibt es in Proportion zu den Teilnehmerinnen viel mehr Turniere auf der Tour. Es ist schwieriger, sie zu motivieren und an die Grenzen zu bringen. Zudem sind extrem viele und starke Mädchen aus den slawischen Ländern am Start, die oft viel weiter sind als alle anderen. Sie haben andere körperliche Voraussetzungen, längere Arme und Beine und deshalb die besseren Hebel. Zudem haben sie von Haus aus eine andere Einstellung mitbekommen. Sie sind in patriarchalischen Strukturen aufgewachsen und ordnen dem Sport alles unter. Sie hinterfragen im Training nicht alles und machen das, was angeordnet wird. Keiner will es sagen, aber so ist nun mal die Realität.