Schlagwort: ITF Tour 2024

Unsere Cracks schlagen in aller Welt auf

Eine unglaubliche Zahl: gleich zwölf (!) unserer heimischen Hoffnungen sind in dieser Woche bei Challenger- und ITF-Turnieren auf der ganzen Welt im Einsatz. Unser erstes (etwas längeres) Round-Up der Woche zum Dienstag Nachmittag.

Befindet sich nach seiner kurzen Verletzungspause auf dem Weg zurück zu seiner tollen Form vor wenigen Monaten: Alexander Weis | (C) Alexander Weis

Von Kroatien, über die Schweiz und Griechenland, bis hin über den großen Teich nach Nord- (Kanada) und Südamerika (Chile, Brasilien und Uruguay) schlagen in dieser Woche überall Südtirolerinnen und Südtiroler auf der Jagd nach Weltranglistenpunkten auf. Unsere Cracks sind wirklich überall, eine bereits in sich beeindruckende Erkenntnis.

Alexander Weis (ATP #302) muss sich in der Nacht von Montag auf Dienstag beim Challenger von Santiago de Chile in der ersten Runde der peruanischen Wildcard Ignacio Buse (ATP #454) mit 6:4, 4:6, 2:6 geschlagen geben. Nach einem ausgeglichenen Beginn erweisen sich in Satz 1 drei Breaks in Folge zum Ende des Durchgangs als entscheidend: zunächst breakt Weis zum 5:3, kassiert beim Ausservieren das 5:4, ehe er sich trotzdem durch einen erneuten Aufschlag-Durchbruch das 6:4 holt. Im zweiten Akt muss der Südtiroler zwei Breaks zum 0:1 und später zum 1:4 hinnehmen, er holt sich eines davon umgehend zum 2:4 zurück und bleibt mit Mühe dran, Buse serviert jedoch souverän zum 4:6 aus. Im Entscheidungssatz tauschen die beiden Breaks zum 2:2 aus, ehe durch ein Doppelbreak des Peruaners das Match in dessen Richtung kippt – 2:6. Alexander hat im letzten Spiel der Partie zwei Chancen, um nochmals zu verkürzen, kann diese jedoch leider nicht nutzen.

Christian Fellin (der Cousin von College- und Plopp-Spieler Pietro), Stefano D’Agostino und Manuel Plunger sind nach wie vor in Kroatien im Einsatz. Nach dem Turnier von Porec in der Vorwoche schlagen die drei nun in der Quali des ITF-M15-Events von Rovinj auf: während Plunger (ATP #1317) in Runde 1 derselben mit 4:6, 1:6 am Slowenen Luka Miklavcic scheitert und Fellin nach einem erfolgreichen Doppio Turno am gestrigen Montag – er setzte sich zunächst gegen Jaka Protic Zakelj (SLO, ATP #1561 | 6:3, 6:0) und dann gegen Ivan Kremenchutskyi (UKR | 6:1, 5:7, 10-8) durch – denkbar knapp in Runde 3 an der letzten Hürde Petr Michnev (CZE, ATP #1769 | 6:4, 2:6, 2-10) fällt, schafft D’Agostino (ATP #1670) durch drei spiegelglatte Siege sensationell den Sprung ins Hauptfeld.

Auch er musste am Montag durch die Knochenmühle des “Doppio Turno” (wie ihn auch viele lokale Turnierspieler nur allzu gut kennen) und besiegte dort den Slowenen Marko Novak mit 6:0, 6:2 sowie den Kroaten Kristian Tumbas Kajgo mit 6:2, 6:2. Am heutigen Dienstag sollte er dann dem Ungarn Marcell Bartakovics (ATP #1769) durch ein doppeltes 6:1 keine Chance lassen.

Hat sich in Rovinj mit drei glatten Siegen für das Hauptfeld qualifiziert: Stefano D'Agostino

Im Sommer da regnet’s, im Winter da schneit’s – in der Schweiz, in der Schweiz, in der Schweiz: gleich drei Südtiroler versuchen sich beim Indoor-M25-Event von Trimbach in der Vorausscheidung, nämlich Nicola Rispoli (ATP #1854), Erwin Tröbinger und Patric Prinoth. Die beiden Grödner unterliegen in Runde 1 am Montag in engen Zweisatz-Matches zwei Lokalmatadoren: Tröbinger muss sich Dario Huber mit 4:6, 4:6; Prinoth hingegen Mischa Lanz (ATP #1535) mit 4:6, 5:7 geschlagen geben. Rispoli gestaltet seinen Auftakt erfolgreicher, er schlägt den Deutschen Marcel Hornung souverän mit 6:2, 6:4 und legt am Dienstag im Derby gegen Luca Parenti per Comeback nach: durch ein 3:6, 6:2, 10-6 steht er im Hauptfeld. Stark!

Zum Abschluss bei den Jungs schauen wir noch nach Punta del Este, Uruguay: dort sind Maximilian Figl (ATP #1610) und Nicolò Toffanin beim M15-Sandplatzturnier am Start. Toffanin teilt der Wildcard aus Uruguay, Brian Lempert, bereits am Sonntag in Quali-Runde 1 einen Double Bagel aus, am Montag wird sein Zweitrundenmatch in der Vorausscheidung gegen den Argentinier Franco Ribero (ATP #1921) beim Stande von 4:6, 3:3 wegen Regens abgebrochen und heute Vormittag (Ortszeit) fortgesetzt – leider unterliegt Nicolò schließlich mit 4:6, 3:6. Figl hingegen kommt in R1 in den Genuss eines Freiloses und besiegt in R2 Fantino Alberca de las Casas souverän mit 6:2, 6:0. Heute geht es im Duell mit Julian Cundom (ARG) um einen Platz im Hauptfeld.

Steht nun im Main Draw des M25-Indoor-Turniers von Trimbach: Nicola Rispoli

Bei unseren Ladies ist ebenfalls viel los diese Woche: Verena Meliss (WTA #755) steht aufgrund ihrer Rankingposition in Sao Joao da Boa Vista (Brasilien) bereits im Hauptfeld und versucht, nach Tucuman einen weiteren tiefen Lauf zu starten. Zum Auftakt erwartet sie eine Qualifikantin. Ihre Vereinskollegin beim TC Rungg, Lara Pfeifer (WTA #847), ist indes bereits aus Südamerika abgereist, sie spielt nächste Woche in Monastir (Tunesien) auf Hartplatz.

Ebenfalls im Main Draw bei ihrem zweiten Turnier in Folge in Heraklion (Griechenland) steht Laura Mair (WTA #758), die in Runde 1 dort auf Giorgia Pinto (WTA #901) treffen wird. Die 21-Jährige ist am Dienstag bereits im Doppel erfolgreich: an der Seite ihrer Bezwingerin von letzter Woche, der Griechin Sapfo Sakellaridi, lässt Mair dem Duo Marcelina Podlinska (POL)/Vivien Sandberg (DEU) durch ein 6:0, 6:3 keine Chance.

Last, but not least, schlägt Julia Peer auch diese Woche in Kanada beim W15-Indoor-Hardplatz-Event von Montreal auf: unsere heimische Hoffnung hat in einem äußerst engen ersten Satz in QR1 gegen Lokalmatadorin Mariya Dobreva einen Satzball, muss sich jedoch letztlich mit 6:7(6), 2:6 geschlagen geben. Schade!

Möchte nach ihrem Finallauf in Tucuman vor zwei Wochen auch in Brasilien weit kommen: Verena Meliss | (C) FITP

Anmerkung: Danke an Stefan Peer für die Informationen zum Abbruch der Zweitrundenpartie von Nicolò Toffanin sowie der weiteren Turnierplanung von Lara Pfeifer.

Verena marschiert in Tucuman!

Verena Meliss (WTA #759) steht nach großem Kampf durch ein 6:3, 3:6, 6:1 über Maria Victoria Marchesini (ARG, WTA #1115) im Viertelfinale des W15-ITF-Sandplatz-Turniers von Tucuman (Argentinien). Gegen eine ungemütliche Lokalmatadorin hat unsere heimische Hoffnung Mühe, Verena findet aber in der Crunch Time auf bemerkenswerte Art und Weise den Schlüssel zum Erfolg. Wir ziehen unseren Hut.

Im Doppel am Dienstag hatte Verena an der Seite von Lara Pfeifer ihre heutige Zweitrundengegnerin in nur 48 Minuten mit 6:0, 6:2 abgefertigt. Wer jedoch aus jenem Match fürs heutige Einzel gewisse Schlüsse ziehen wollte, beging einen Fehler (wir zum Beispiel müssen da ein wenig beschämt die Hand heben…die sogenannten “Experten” wieder mal am Werke…😂🤣), denn: die Lokalmatadorin erwies sich als äußerst harte Nuss.

In Durchgang 1 breakt Verena zum 3:1, fängt sich jedoch umgehend das Rebreak zum 3:2 – bei jenem Spielstand lässt sie eine Chance aus, hält dann allerdings souverän zum 4:3. Zum besten Zeitpunkt nimmt sie Marchesini zum 5:3 zum zweiten Mal den Aufschlag ab und serviert, nach der Abwehr einer Breakchance, mit ihrem ersten Satzball zum 6:3 aus.

Auch in Satz zwei bringt sich Verena als erste in Führung, ihr gelingt der Service-Durchbruch zum 2:1 wie auch zum 3:2, sie muss jedoch stets postwendend den Konter der Argentinierin hinnehmen. 3:3, alles auf Anfang. Dann allerdings die Retourkutsche: Marchesini hält sicher zum 4:3, breakt zum 3:5 und serviert zum 3:6 aus.

Ab in Satz drei: dort breakt Marchesini zwar als erstes zum 1:0, dieses Mal gelingt unserer heimischen Hoffnung aber der ultimative Turn-Around – sechs Games in Folge bedeuten nach 2:38h den fulminanten Matchbeginn durch ein 6:3, 3:6, 6:1. Sagenhaft.

In der Runde der letzten Acht trifft Verena am morgigen Freitag auf die Brasilianerin Julia Konishi Camargo Silva (WTA #905): sie hat heute die Nummer 2 des Turniers, Ana Candiotto, mit 4:6, 6:3, 6:4 ausschalten können.

Alle Infos zum W15-Turnier von Tucuman hier.

Emociones encontradas en Argentina

Unsere beiden Südtiroler Ladies, Verena Meliss (WTA #759) und Lara Pfeifer (WTA #849), sind in dieser Woche beim W15-ITF-Turnier von Tucuman im Einzel wie auch gemeinsam im Doppel im Einsatz. Gemischte Gefühle aus Argentinien.

Lara Pfeifer ist beim W15-Event an Nummer 8 gesetzt und spielte bereits am Dienstag gegen die Lokalmatadorin Justina Maria Gonzalez Daniele (WTA #1041). Auf den Sandplätzen der argentinischen Hauptstadt entwickelte sich von der ersten Minute an ein absoluter Abnützungskampf auf Augenhöhe, bei dem die beiden den Ausdruck “Botta e Risposta” nicht nur wörtlich, sondern buchstäblich nahmen: kaum versuchte die eine, sich abzusetzen, landete die andere eine krachende Antwort.

So geschehen auch in den ersten beiden Games der Partie: es werden sofort Breaks ausgetauscht, dann breakt Pfeifer zum 3:1, muss jedoch erneut postwendend den Konter zum 3:2 hinnehmen. Bei 4:3 lässt Pfeifer vier Breakchancen aus, die Argentinierin nutzt ein Spiel später leider ihre und serviert den ersten Durchgang mit Mühe beim vierten Satzball aus – 4:6.

In Satz zwei legt Lara erneut vor, breakt sofort zum 2:0 und zieht nach Abwehr eines Breakballs auf 3:0 davon. Der Aufschlag-Durchbruch wird bis zum 4:2 transportiert, zu jenem Zeitpunkt muss die Südtirolerin ihren Service zum 4:3 abgeben. Es folgt allerdings – erneut – das unmittelbare Rebreak von Lara zum 5:3, wenig später sitzt der zweite Set Point zum 6:3.

Im Entscheidungsdurchgang nimmt unsere heimische Hoffnung ihrer argentinischen Kontrahentin den Aufschlag zum 2:1 ab, kassiert jedoch leider unmittelbar das Rebreak zum 2:2 und ein weiteres zum 2:4, trotz zweier Spielbälle. Mit ihrer letzten Chance stemmt sich Pfeifer gegen die Niederlage und stellt bei 3:5 nochmals auf 4:5, muss dann aber erneut bei eigenem Service einen direkten Konter einstecken, der die Partie zu ihren Ungunsten nach bemerkenswerten 3:13 Stunden (!) mit 4:6, 6:3, 4:6 entscheidet. Wirklich schade, was für ein Fight!

Im Doppel an der Seite von Verena Meliss ließ Lara dann dem Duo Maria Victoria Marchesini (ARG)/Juliana Rodriguez (URU) nicht den Hauch einer Chance, nach gerade einmal 48 Minuten und einem 6:0, 6:2 war der Einzug ins Viertelfinale Tatsache.

Verena selbst ist im Einzel an Nummer 5 gesetzt, ging als Favoritin in die Partie gegen die argentinische Qualifikantin Florence Belen Moron und nahm ihre Auftakthürde am Mittwochmorgen (Ortszeit) souverän: nach 1:07 Stunden stand ein 6:0, 6:1. In Runde 2 wartet mit Maria Victoria Marchesini eine der beiden bereits besiegten Doppel-Gegnerinnen auf Verena, wohl eine weitere machbare Aufgabe. Äußerst kurios: Marchesini hat sich in Runde 1 gegen ihre eigene Doppelpartnerin durchgesetzt. Wie die Auslosung manchmal spielt!