In der Serie B1 beginnt die Meisterschaft am 28. April. Südtirol ist mit zwei Mannschaften vertreten. Der TC Rungg und der TC Bozen messen sich dabei mit Top-Teams aus ganz Italien. Bei einem Training des TCB in der Martin-Knoller-Straße beobachtete Plopp die Spieler Nicola Rispoli und Christian Fellin unter Anleitung von Coach Andrea Capodimonte. Wir führten ein Gespräch mit dem sportlichen Leiter Stefan Laimer über die bevorstehende Saison.
Plopp: „Was sind die Ziele für die Serie B1?“
Stefan Laimer: „Unser Ziel ist es, die Klasse zu halten, idealerweise mit einem vierten Platz. Wir erhielten erst am 20. Februar die Bestätigung, dass wir nach unserem Abstieg im vergangenen Jahr wieder in der B1 spielen dürfen. Das Hauptproblem liegt bei den Spielern aus unserem eigenen Nachwuchs. In der B2 muss nur jeweils ein Athlet aus dem eigenen Vivaio spielen, während in der B1 zwei Spieler benötigt werden. Unser Kader umfasst mit Christian Bacher, Moritz Kolbe und Tobias Tappeiner nur drei Eigengewächse, die alle auf einem ähnlichen Leistungsniveau stehen. Dies birgt natürlich Risiken, sollte sich ein Spieler verletzen. Außerdem ist Bacher in dieser Saison in der Rafael Nadal Academy und wird uns wahrscheinlich nur bei Spielen in Mailand helfen können.“
Plopp: „Es sind auch fünf Ausländer im Kader: wer wird spielen?“
S. Laimer: „Wir werden für jede Begegnung einen ausländischen Spieler hinzuziehen und dies kurzfristig entscheiden. Mit dem Deutschen Marcel Zimmermann haben wir einen Akteur, den wir taktisch als vierten Mann im Einzel einsetzen können. Mit Marko Topo, Lucas Miedler, Jakob Schnaiter und Johannes Härteis haben wir vier weitere starke Spieler aus Deutschland und Österreich im Team. Nicola Rispoli und Christian Fellin werden sich neben den beiden Eigengewächsen und dem Auswärtigen den letzten freien Platz im Aufgebot sichern. Es wird auch davon abhängen, wer gerade eine Pause von der Tour einlegen und somit zur Verfügung stehen wird – die Jungs sind ja oft auf Reisen.“
Plopp: „Wie hoch sind die Kosten für eine Meisterschaft?“
S. Laimer: „Es ist ein schönes Budget erforderlich, um in einer solchen Liga mithalten zu können. Die Kosten für die Auswärtsfahrten, für die Spieler und andere Ausgaben summieren sich. Es wird für uns zunehmend schwierig sein, dieses Niveau in Zukunft langfristig zu halten. Die Jugendspieler anderer Vereine sind oft stärker, da sie eine andere Infrastruktur zur Verfügung haben. In Bozen besteht diesbezüglich Handlungsbedarf. Da zwei Spieler aus der eigenen Jugend spielen müssen, ist es für uns als kleiner Verein eine Herausforderung. Wenn ein Spieler von uns sein Potential entfaltet, lassen wir ihn meistens ziehen, um seine Entwicklung nicht zu behindern.“
Plopp: „Was ist das Hauptproblem des TC Bozen?“
S. Laimer: „Wir verfügen nur über drei Plätze. In dieser Saison haben wir 17 Mannschaften, die an verschiedenen Meisterschaften teilnehmen. Unsere Kapazitäten sind erschöpft. Wir haben das Glück, mit Andrea Capodimonte einen herausragenden Trainer zu haben, der seit 20 Jahren bei uns in Bozen ist. Er erhielt bereits viele Angebote von Profispielern, war zwei Jahre lang mit Sara Errani auf der Tour. Irgendwann entschied es sich jedoch gegen das Reisen und den Stress der Tour. Es ist der Verdienst von Andrea, dass der TC Bozen so weit oben steht.“
Plopp: „Ende Juli ist der Verein wieder Organisator des ATP-Circuit-Pro-Turniers. Was motiviert Sie dazu, so ein wichtiges und zeitintensives Event auf die Beine zu stellen?“
S. Laimer: „Ich liebe diesen Sport. Es erfüllt mich mit Freude, Spitzenathleten nach Südtirol zu bringen. Im Jahr 2021 spielte Mattei Arnaldi hier in Bozen im Finale gegen Alexander Weis. Heute ist Arnaldi die Nummer 40 der Welt. Bereits damals war sein Potential erkennbar. Jeder Spieler muss solche Turniere durchlaufen, wenn er nach oben kommen will. Wir haben bereits eine informelle Zusage von Weis erhalten, dass er in diesem Jahr wieder hier spielt. Er wäre sicherlich ein Zugpferd, das mehr Zuschauer anzieht und Interesse weckt. Die Organisation des Turniers mit einem Preisgeld von 25.000 $ sowie die Bewältigung der Kosten erfordern viel Arbeit und Geschick. Zum Glück haben wir tatkräftige Sponsoren wie Alperia und die Sparkasse, die uns unterstützen.“