Jannik Sinner, die Nummer 1 der Weltrangliste, hat am Mittwochabend einen Statement-Sieg errungen, indem er in Wimbledon seinen Landsmann und ehemaligen Finalisten Matteo Berrettini in einem packenden Zweitrundenmatch mit 7:6(3), 7:6(4), 2:6, 7:6(4) besiegen konnte.
Beide Spieler versuchten in ihrem erst zweiten Match-Up auf der Tour, die Kugeln von der Grundlinie aus aber mal so was von durch die Luft zu knallen sowie als erstes die Initiative zu ergreifen. Kein Blatt passte zwischen die beiden, sie waren kaum zu trennen, aber Sinner profitierte von einigen Rückhandfehlern Berrettinis in den entscheidenden Momenten, während er sich im zweiten wie auch im vierten Satz von einem zwischenzeitlichen Break-Rückstand erholte und nach 3:45h mit Mühe die dritte Runde in Wimbledon erreichte.
Die Partie wurde dabei auch in gewisser Weise zum Wettlauf gegen die Zeit: Jannik verwandelte nur 27 Minuten vor dem Londoner „Coprifuoco“ um 23 Uhr Ortszeit seinen Matchball und verbesserte so seine perfekte Bilanz gegen Italiener auf Tour-Ebene auf 14:0.
“Zunächst einmal sind wir sehr gute Freunde”, so Sinner, „wir haben zusammen Davis Cup gespielt und trainieren zusammen, deshalb ist es sehr schwierig, dass wir in der zweiten Runde eines so wichtigen Turniers aufeinandertreffen mussten. Heute war es ein Match auf sehr hohem Niveau. In den drei Tiebreaks hatte ich ein bisschen Glück – und das nehme ich für heute gerne mit.”
In einem äußerst engen Duell zwischen zwei der besten italienischen Spieler aller Zeiten schlug der Südtiroler, die Nummer 1 der Welt, 32 Winner und beging 25 unerzwungene Fehler, um seinen bereits 40. (!) Match Win in dieser bisher so erfolgreichen Saison einzutüten. Darüber hinaus hielt der Sextner 28 Assen seines Gegenüber stand und gewann selbst 82 Prozent der Punkte nach erstem Aufschlag.
„Wir haben viel mit dem Team gesprochen und ich wusste, dass ich mein Niveau steigern muss”, sagte Sinner, „er hat hier bereits im Finale gespielt und ist ein Rasenspezialist. Ich habe mich auf dieses Match gefreut – es war eine große Herausforderung, und ich bin sehr zufrieden damit, wie ich mit der Situation umgegangen bin. Es gab einige Höhen und Tiefen, was in einem Best-of-Five-Match normal ist, aber ich bin happy.“
Alles weitere zu den Championships von Wimbledon gibt es hier zu finden.