Der ASV Partschins hat zum Auftakt der Serie C gegen Tennis Brixen richtig auf den Putz gehauen: mit einem 6:0 sind die Untervinschger wie eine Dampfwalze über die Gäste aus der Domstadt gefahren. Mit Patrick Prader konnte man sich in Partschins nochmals deutlich verstärken, Manuel Plunger wird immer stärker. Matthias Wolf fehlt zwar ein wenig die Wettkampfpraxis, seine Klasse ist aber nach wie vor unbestritten. Philipp Köll ist auf Nummer 4 ein Luxus sondergleichen, zudem scheint er für seine Verhältnisse austrainiert wie selten. Auf Christoph Negritu (Deutschland), Ilias Zimmermann (Schweiz) und Jonas Ciechi konnte getrost verzichtet werden.
Bei eisigen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ging es am Sonntag um 10 Uhr los: zahlreiche Zuschauer ließen sich das Topspiel des ersten Spieltags nicht entgehen. Brixen war mit großen Ambitionen angereist, der 18-jährige Tobias Jesacher hatte zuletzt in der Halle den Serie B-Spieler des TC Bozen, Nicola Rispoli, besiegt. Doch der Titelverteidiger aus dem Untervinschgau machte von Beginn weg klar, wer der Herr im Hause ist.
Patrick Prader legte los wie die Feuerwehr: sein Fersensporn machte zwar Probleme, er biss aber auf die Zähne. Michael Kerschbaumer merkte früh, dass gegen die ehemalige 714 der ATP-Weltrangliste kein Kraut gewachsen war. Angesichts der Überlegenheit von Prader war die Atmosphäre auf dem Center Court locker und gelassen. Die vielen Fans sahen einige tolle Punkte und es gab immer wieder Szenen-Applaus: der Gastgeber dominierte die Partie mit seiner Wucht, doch auch “Kerschi” hatte seine Momente, wie bei diesem herrlichen Rückhand-Longline-Winner im zweiten Video unten ersichtlich wird.
Dominierte die Partie mit seiner Wucht und herrlichen Winnern wie diesem hier: Patrick Prader in Aktion
Fand unter Bedrängnis trotzdem immer wieder mal seine Glanzmomente: die herrliche Rückhand-Longline von Michael “Kerschi” Kerschbaumer
Auf Platz 2 duellierten sich zeitgleich Matthias Wolf und Enrico Beni. Auch hier dasselbe Bild: der Schwager von Prader dominierte mit dem Aufschlag das Spiel, Beni versuchte das Spiel wie ein DJ auf Steroiden zu variieren – leider ohne Erfolg: Wolf hatte stets die richtigen Antworten. Bereits nach einer guten Stunde stand es 2:0 für Partschins.
Enrico Beni (vorne) versuchte gegen Matthias Wolf immer wieder, Variationen und Rhythmuswechsel einzustreuen, jedoch nur mit mäßigem Erfolg: bei diesem Lob fehlten allerdings nur Zentimeter.
Die Augen waren jetzt alle auf das Topspiel des Tages zwischen Manuel Plunger und Tobias Jesacher gerichtet. Die Nummer 1 des ASVP startete furios, keine Anzeichen von Verunsicherung beim 21-Jährigen – die letzten durchwachsenen Wochen auf der ITF-Tour waren wie weggeflogen. Trainer Prader war mit seinem Schützling sichtlich zufrieden. Im Training legten die beiden zuletzt viel Fokus auf die defensive Stabilität. Mit Maximilian Figl und Stefano D’Agostino trainierte Plunger zuletzt in Rungg und Kaltern. Jesacher kam mit den präzisen und hoch abspringenden Aufschlägen des Partschinsers nicht klar. Der 18-jährige Österreicher machte zudem zu viele leichte Fehler – schlussendlich wurde es eine One-Man-Show von Plunger. Jesacher hatte wohl das Gefühl, er sei in einem Videospiel gefangen und würde dabei ständig die falschen Tasten drücken.
Cool as you like: der gefühlvolle Vorhand-Stopp von Manuel Plunger
Auch Philipp Köll hatte zeitgleich auf Platz 2 keine Probleme: sein Gegner Laurin Tauber konnte einem beinahe schon leidtun. Köll knallte dem Brixner die Bälle nach Taubers zweitem Aufschlag förmlich um die Ohren, schien kaum ins Schwitzen zu kommen und blieb cool wie ein Pinguin auf einer Eisbahn. Bereits nach etwas mehr als zwei Stunden war das 4:0 besiegelt und der Sieg der Hausherren in der Tasche.
Die Doppel wurden trotzdem gespielt: Partschins blieb konzentriert und holte sich mit den Paarungen Prader/Wolf und Plunger/Köll wie eine Horde hungriger Möwen am Strand auch die restlichen Punkte zum 6:0.
SERIE C | MD #1
Kreis 1
ATC Neumarkt – TC Meran 4:2
TC Kaltern – TC Comune BZ 3:3
Kreis 2
ASV Partschins – Tennis Brixen 6:0
Patrick Prader v Michael Kerschbaumer 6:1, 6:2
Manuel Plunger v Tobias Jesacher 6:0, 6:1
Matthias Wolf v Enrico Beni 6:1, 6:3
Philipp Köll v Laurin Tauber 6:1, 6:1
Prader/Wolf v Beni/Kerschbaumer 6:1, 6:4
Plunger/Köll v Jesacher/Fink 6:1, 7:5
TC Gherdeina – St. Lorenzen 0:6