Die Runde der letzten 16 ist geschlagen – und damit steht das Eingangstor zur absoluten Crunch Time nun endgültig offen. Dass Alexander Zverev nicht auf der letzten Rille durch selbiges durchkriecht, ist bereits ein kleines Wunder, denn der Deutsche scheint erneut seinen Hang zum Thriller für sich wiederentdeckt zu haben. Drama, Baby, Drama!
DIE MIT DEM NÜMMERCHEN HINTER DEM NAMEN HABEN DIE NASE VORN – Mit den heutigen Ergebnissen befinden sich bei den Herren vor dem Viertelfinale nur noch gesetzte Spieler im Bewerb: die Nummern 1 bis 6 sowie die 9 und die 12 sind noch mit dabei. Während sich viele Überraschungen im Turnierverlauf angedeutet und sich zumindest ein paar auch manifestiert haben, sind viele der Top-Favoriten noch im Rennen: Alexander Zverev (#6) liefert sich mit einem ungemütlichen “Schupfer” Cameron Norrie (#19), der ein richtig starkes Match zeigte, an Tag 9 einen heroischen Fight über fünf Sätze. Zu seinem Leid wird der Brite Opfer eines doch beträchtlichen Leistungsabfalls im Tiebreak des Entscheidungsdurchgangs, was nach über vier Stunden Spielzeit durchaus verständlich, allerdings auch unmöglich ärgerlich ist – 240 Minuten Tennis praktisch zum Fenster raus. Unser Sport kann auch bitter sein. Zverev sagt danke und sichert sich durch ein 7:5, 3:6, 6:3, 4:6, 7:6(10-3) das Viertelfinalduell mit Carlos Alcaraz (#2), der seinerseits Miomir Kecmanovic beim 6:4, 6:4, 6:0 keine Chance ließ und einen bärenstarken Eindruck machte. Ebenso “glatt” in drei setzte sich Hubert Hurkacz (#9) gegen eine der Überraschungen des Turniers, Arthur Cazaux, musste beim 7:6(6), 7:6(3), 6:4 aber auch einige heikle Momente überstehen. Cazaux, wor des guat! Hubi bekommt es nun mit der Nummer 3 des Turniers, Daniil Medvedev, zu tun, die sich immer besser eingroovt und den Sturmlauf des Portugiesen Nuno Borges mit 6:3, 7:6(4), 5:7, 6:1 stoppen konnte.
UPSETS! BEI DEN LADIES GEHEN DIE ÜBERRASCHUNGEN NICHT AUS – Soviel zum Thema Fachkompetenz: gestern noch von uns in die Favoritenrolle für ihre Achtelfinalpartie gehievt, heute schon draußen – Victoria Azarenka (#18) lässt in Durchgang eins zwei Satzbälle liegen und muss sich der ukrainischen Qualifikantin Dayana Yastremska mit 6:7(6), 4:6 geschlagen geben. Ebenso ausgeschieden ist Elina Svitolina (#19), die jedoch bei einer goldenen Chance auf ihrem ersten Grand Slam-Sieg allerdings von Rückenproblemen ausgebremst wurde und beim Stande von 0:3 gegen Linda Noskova aufgeben musste. Wir wünschen von Herzen gute Besserung. Auch die an Nummer 26 geführte Italienerin Jasmine Paolini musste gegen die ungesetzte Anna Kalinskaya mit 4:6, 2:6 die Segel streichen, ehe sich Qinwen Zheng (#12) an diesem Tag als einzige Gesetzte schadlos halten konnte: sie bezwang Oceane Dodin mit 6:0, 6:3.