9. Auflage der MaMau Open ein Hit

Als eines der letzten Turniere im Südtiroler Tennis-Circuit hält man in Terlan zumindest im Einzelbewerb weiterhin an einem normal ausgespielten entscheidenden dritten Satz fest — ein Format, in welchem vor allem die Damen im Turnierverlauf aufblühen sollten: im Tableau der Ladies reihte sich ein Thriller an den nächsten, so auch in der entscheidenden Phase des Turniers. Im Viertelfinale setzt sich Valentina Eccel Trappolin (TC Comune) gegen Veronika Adami (ASV Lana) mit 6:4, 2:6, 6:3 durch, in der Runde der letzten Vier stoppt Nachwuchstalent Greta Franz (in Siebeneich lebend, jedoch zurzeit für den TC Comune aktiv) die Nummer 2 des Turniers sowie die Finalistin des Jahres 2021, Stefanie Vaia vom ATC Tramin, mit 5:7, 6:3, 7:6 (5). Am Ende sollte Eccel Trappolin auf ihrer Comeback-Tour nicht nur im anderen Halbfinale gegen die Nummer 1 der Setzliste, die 11-jährige Lilli Marth (ATC Passeier), sondern auch im Finale gegen Franz mit 6:2, 6:1 bestehen und sich nach ihrem Sieg bei den Landesmeisterschaften in Kaltern und einem beeindruckenden Lauf von sechs Siegen im Turnierverlauf in Terlan zur Siegerin krönen. „Auch wenn ich noch nicht zur Gänze mit meinem Spiel zufrieden bin, kann ich sagen, dass ich mich in sehr unterschiedlichen Bedingungen hier in Terlan von Spiel zu Spiel steigern konnte — die Leistung im Finale gegen Greta kann sich nämlich sehen lassen, ich bin sehr froh darüber. Vielen Dank an alle, die dieses wundervolle Turnier möglich gemacht haben“, so die Championesse. Auch auf der Seite der Herren war das gebotene Niveau durchwegs sehr hoch und fand, nachdem auch bereits zahlreiche Duelle im Tableau der vierten Kategorie für ordentlich Aufsehen sorgten, im Finalwochenende seinen verdienten Höhepunkt: als Favorit galt im Vorfeld der an Nummer 1 gesetzte Markus Sanoll (ehemalig ein Spieler mit Klassifizierung 2.8), mit Alex Monauni (2016, 2022) und Alex Eccel Trappolin (2019) waren außerdem zwei ehemalige MaMau Open-Champions mit dabei. Zum ersten Mal seit vier Jahren sollte die heiße Phase des Turniers ohne Terlaner Beteiligung stattfinden, die letzten beiden verbliebenen heimischen Hoffnungen Daniel Bachmann (1:6, 4:6 gegen Matthias Kobler aus Prad) und Christian Widmann (1:6, 3:6 gegen Maximilian Palla aus Kaltern) müssen im Achtelfinale ihre Segel streichen.

Favorit Sanoll (TC Kaltern) startet in der oberen Hälfte mit zwei überzeugenden Auftritten ins Turnier und schaltet Manuel Eccel Trappolin (6:0, 6:2) und Matthias Kobler (6:4, 6:0) jeweils souverän in zwei Sätzen aus. Im Halbfinale trifft er auf das aufstrebende 14-jährige Nachwuchs-talent Maximilian Palla aus seinem Heimatverein, welches nach einer blitzsauberen Leistung für die Überraschung sorgt und durch ein 6:4, 1:6, 6:0 ins Finale einzieht. Zuvor behält Palla gegen namhafte Gegner überzeugend die Oberhand. Die untere Seite des Tableaus wird Schauplatz vieler mitreißender Matches, vor allem macht dort jedoch ein Akteur von sich reden: der 18-jährige Tommaso Tiego, ehemals in der Talentschmiede des TC Rungg tätig und nun, mit der Hoffnung, seine Liebe zum Tennissport wiederzuentdecken, für den CT Endas Bozen im Einsatz. Der Youngster entzaubert in Alex Monauni, Matthias Schmidt und Andrea Borsa gleich mehrere Mitfavoriten auf den Titel und zieht ins Endspiel gegen Palla ein, welches an Spannung kaum zu überbieten sein sollte: Palla sichert sich den ersten Satz nach schneller 5:0-Führung noch mit 6:4, im zweiten Durchgang schenken sich die beiden nichts, keiner kann auch nur ein wenig davonziehen: es geht folgerichtig in den Tiebreak, wo Palla beim Stande von 6:5 sogar einen Ball zum Turniersieg hat. Tiego wehrt den Championship Point seines Gegenübers nach einem langen Ballwechsel ab, krallt sich Momente später den Satz und bringt die Partie in einen dritten Durchgang, in dem er zum Ende zum ersten Mal im gesamten Match ersichtliche Vorteile hat, durch drei Spielgewinne in Folge auf 5:3 stellt und selbst dann erfolgreich ausserviert — 4:6, 7:6 (6), 6:3 das Endverdikt zugunsten des 18-Jährigen.

Der Doppelbewerb erweist sich hingegen erneut als eine Bereicherung des Terlaner Turnierge-schehens, sowohl auf der Seite der Herren als auch auf jener der Damen: bei ersteren wird das an Nummer 1 gesetzte Duo Manuel Eccel Trappolin/Mathis Pesarin (ebenfalls ein ehe-maliger Top-Spieler) seiner Favoritenrolle gerecht, auch wenn zuvor die erfahrene Paarung Gurschler/Bernard die beiden im Viertelfinale an den Rand einer Niederlage brachte. Das Endspiel wird zur Familienangelegenheit, Manuel und Mathis setzen sich gegen Alex Eccel Trappolin und Kevin Friesenecker mit 6:1 und 6:4 durch. Im Tableau der Damen behauptet sich die erfahrene Paarung Alexandra Lapper/Elisabeth Schleiss (TC Marling) im Turnierverlauf sowohl gegen das an Nummer 2 geführte Duo Gallmetzer/Kaufmann (ASV Deutschnofen) als auch im Endspiel gegen die topgesetzten Protti/Tavernini (TC Marling) und kürt sich durch ein 2:6, 6:3, 10-6 zu den ersten Siegerinnen der Turniergeschichte im Damen-Doppel.

Maximilian Thaler, der Leiter des OK-Teams zeigte sich mit der 9. Ausgabe der MaMau Open sehr zufrieden: „Wir freuen uns sehr über den erneuten Teilnehmerrekord, vor allem über die noch nie dagewesenen Zahlen im Herren-Einzel, sowie auch über das durchwegs sehr hohe Niveau, das wir über zwölf Tage bewundern durften. Die Organisation wurde von allen Seiten erneut sehr gelobt, die Anlage war täglich sehr gut besucht. Natürlich versuchen wir uns, auch im Hinblick auf die Jubiläumsausgabe im nächsten Jahr, weiter zu verbessern. Von Herzen danke an alle Spielerinnen und Spieler, an unseren Oberschiedsrichter Giampaolo Luisi, an alle Sponsoren, an mein gesamtes Team und den Verein, besonders aber auch an die uns benachbarten Clubs, die uns — als Not am Mann war — auf ihre Courts ausweichen ließen.“