Eine schrecklich nette Tennisfamilie

Partschins ist bekannt für seinen Wasserfall, seinen Tourismus und Obstanbau. Die kleine Gemeinde hat hervorragende Fußballer und spielt in der Oberliga. Viele Talente schwanken zwischen Tennis und dem Spiel mit dem runden Leder herum. Zuletzt verlor der Tennisklub ein außergewöhnliches Talent wie Noah Schweitzer an den Fußball. Doch das Dorf im Vinschgau hat im Spiel mit der gelben Filzkugel schon einige Legenden hervorgebracht.

In diesem Jahr haben sich die lokalen Tennisgrößen Matthias Wolf und Patrick Prader in der Serie C erneut zusammengetan – ihr Ziel: in der fünfthöchsten italienischen Spielklasse erneut die alten Zeiten aufleben zu lassen, als sie junge, hitzköpfige Helden der lokalen Tennisplätze waren. Doch nicht nur auf dem Sandplatz, auch im Leben spielte das Schicksal der beiden ein köstliches Match.

Die zwei Freunde, die einst als unzertrennliche Buddys und Sparringspartner auf der Futures- und ITF-Tour die Tenniswelt erkundeten, fanden nicht nur in der Hitze der Partien, im Eifer des Gefechts, sondern auch im Wirbelwind des Lebens zusammen: Patrick, der charmante Schmetterer mit dem Dackelblick, verliebte sich unsterblich in Matthias’ Schwester Magdalena, wohl während einer zufälligen Familienfeier, die eigentlich als harmloses Grillfest geplant war. Matthias, der stets wie ein Wolf (pun intended) den Überblick behielt, hatte nichts dagegen – auch weil Patrick versprach, niemals gegen ihn im Finale eines Familienturniers zu gewinnen.

Das Ergebnis dieser Liebe? Drei kleine Wirbelwinde, die – wie man munkelt – bereits mit Schlägern umgehen können, als wären sie in Wimbledon geboren. Während Patrick und Magdalena beschäftigt sind, ihre kleine Tennisakademie zu Hause zu managen, packte Matthias das Fernweh. Nachdem Prader seine Schwester erobert, ja “geklaut”, hatte, witzelt Wolf heute, mit einem breiten Lachen über das Gesicht, dass er im Gegenzug “wohl oder übel den Rest der Welt erobern” musste. Gesagt, getan. Matthias zog los und lehrte seither von Vorarlberg bis in die Schweiz den Talenten und Begeisterten das Tennis-ABC.

In der Schweiz hatte er einmal sogar die Ehre, den Zwillingssöhnen von Tennis-Maestro Roger Federer unter dessen kritischem Blick einige Stunden zu geben. Wie werden Matthias dabei wohl die Knie geschlattert haben?

Tennis ist Familie und Familie ist Chaos – und so ist das Leben der kleinen Tennisfamilie in Partschins ein wunderbares, chaotisches Doppelspiel, das bei jedem Aufschlag mit einem Lachen und nach jedem Punkt mit einer Umarmung gefeiert wird. Und wer weiß, vielleicht greift auch Magdalena, die lange als Wunderkind gehandelt wurde, bald selbst wieder zum Schläger. Bei so viel Tennis in der Luft wäre es ein Wunder, wenn sie es nicht täte. In Partschins steht also das nächste große Familienturnier bevor – und die Plätze sind schon reserviert.

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