Lara Pfeifer glänzt beim ITF-W15-Hartplatzturnier von Monastir mit zwei bärenstarken Comebacks in ebenso vielen Marathonmatches über die volle Distanz und steht im Einzel im Viertelfinale sowie im Doppel mit Chiara Girelli in der Vorschlussrunde. Alexander Weis unterliegt beim Challenger von Asuncion (Paraguay, Sand) zwar im Doppel, sorgt dann allerdings im Einzel für den absoluten Paukenschlag und schlägt die ehemalige Nummer 64 der Welt, Hugo Dellien. Laura Mair und Maria Vittoria Viviani haben indes in Heraklion vor ihrem Doppel-Viertelfinale gegen das an Nummer 2 gesetzte Duo Natalia Siedliska (DEU)/Nina Vargova (SVK) Forfait gegeben, Maximilian Figl und Nicolò Toffanin müssen sich in Punta del Este (Uruguay) Lautaro Midon (ARG)/Alexander Stater (USA) beugen.
Lara Pfeifer vollbrachte in Monastir am gestrigen Donnerstag ihren ganz eigenen Marathon – den Lara-Thon, wenn man so möchte. Die Südtirolerin (WTA #852) traf, nachdem sie am Mittwoch beim Stande von 3:1 im ersten Satz von der Aufgabe der an Nummer 3 gesetzten Deutschen Kathleen Kanev (WTA #420) profitierte, im Achtelfinale auf die Polin Anna Hertel (WTA #763). Den Startsatz musste Pfeifer trotz eines frühen Breaks zu Beginn mit 2:6 abgeben – im zweiten Durchgang gelangen ihr ebenfalls zwei rasche Aufschlag-Durchbrüche, im Anschluss schaffte sie es jedoch trotz mehrerer Chancen nicht, davonzuziehen: Hertel blieb dran, konterte postwendend. Lara ließ aber nicht locker, hielt bei 3:4 und 4:5 in heiklen Situationen ihren Service und breakte zum besten Zeitpunkt zum 6:5 – zwei Minuten später brachte die Südtirolerin den zweiten Set in trockene Tücher. Eine Art metaphorischer Genickbruch für die Polin, die Pfeifer im Entscheidungssatz nichts mehr entgegensetzen konnte: Lara rauschte auf ein 5:0 davon, gewährte Hertel beim Ausservieren nochmals ein Game, ehe sie mit ihrem vierten Break im dritten Durchgang nach 2:17h den Deckel auf das 2:6, 7:5, 6:1 und den Viertelfinaleinzig draufmachte.
Nach einer recht kurzen Verschnaufpause wartete das Doppel auf die Spielerin des TC Rungg, an der Seite von Chiara Girelli traf sie auf das Duo Arabella Koller (ÖST)/Klara Veldman (NED) – und wurde Protagonistin eines wahren Krimis. Der Startsatz ging mit 3:6 verloren, ehe die beiden Azzurre bei 4:5 im zweiten Durchgang einen Matchball abwehrten, ein Spiel später selbst breakten und die Partie in den Champions-Tiebreak brachten, welchen sie dominieren sollten: am Ende stand ein 3:6, 7:5, 10-3 und der sensationelle Halbfinaleinzug. Pfeifer verbrachte gestern zwischen beiden Partien fast vier Stunden auf dem Platz.
Alexander Weis (ATP #304) unterlag in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag beim Challenger von Asuncion (Paraguay, Sand) an der Seite des Kanadiers Liam Draxl dem brasilianischen Duo Marcelo Demoliner/Orlando Luz mit 5:7, 5:7. Zweimal erwies sich ein Break der Südamerikaner im zwölften Game als entscheidend. Am Donnerstag Abend hingegen wartete im Achtelfinale des Einzelbewerbs das Popcorn-Match gegen die ehemalige Nummer 64 der Welt, Hugo Dellien (Bolivien, aktuell ATP #183), auf unsere heimische Hoffnung – und Weis lieferte ohne Ende: nachdem die beiden früh im ersten Satz zwei Breaks austauschten, stabilisierten sie sich bei eigenem Aufschlag, ehe Alexander im neunten Game zum besten Zeitpunkt zum 5:4 zuschlug, selbst wenig später einen Breakball abwehrte und zum 6:4 ausservierte. Unsere heimische Hoffnung legte im ersten Spiel des zweiten Durchgangs sogleich einen weiteren Service-Durchbruch nach und zog dem zum 01. August 2022 noch auf Rang 64 der Weltrangliste stehenden Bolivier (er laborierte längere Zeit an einer Ellbogenverletzung) so den metaphorischen Stecker: nach einer Stunde und 17 Minuten brachte Weis den 6:4, 6:0-Statement-Sieg in trockene Tücher. Sagenhaaaaft! Im Viertelfinale trifft der Südtiroler garantiert auf einen Brasilianer, entweder wird es Pedro Sakamoto (ATP #309) oder die Nummer 8 des Turniers, Gustavo Heide (ATP #225), werden.
Laura Mair und Maria Vittoria Viviani haben indes in Heraklion (Griechenland, Sand) vor ihrem Doppel-Viertelfinale gegen das an Nummer 2 gesetzte Duo Natalia Siedliska (DEU)/Nina Vargova (SVK) Forfait gegeben. Maximilian Figl und Nicolò Toffanin müssen sich hingegen in der Runde der letzten 16 in Punta del Este (Uruguay, Sand) dem Duo Lautaro Midon (ARG)/Alexander Stater (USA) mit 2:6, 1:6 beugen und reisen nun nach Brasilien weiter.